Schröpfen

Schröpfen TCM Behandlung

„Wo Qi frei fließt, entsteht Bewegung – wo Bewegung ist, kann Schmerz weichen.“

Schröpfen: Die Kunst, Loszulassen und Heilung einzuladen

Wenn Sie zu mir in die Praxis kommen und sich nach Schröpfen erkundigen, dann spüren Sie vielleicht schon, dass Ihr Körper irgendwo festhält – an Verspannungen, an alten Schmerzen, an dem Gefühl, dass etwas ins Stocken geraten ist. Schröpfen ist eine der ältesten und faszinierendsten Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), um genau dieses Loslassen wieder möglich zu machen. Lassen Sie mich Sie auf eine kleine Reise mitnehmen, die Ihnen zeigt, was Schröpfen ist, wie diese Methode entstanden ist, wozu sie dient, was die Forschung dazu sagt und wie ich persönlich mit Ihnen arbeite.

Was ist Schröpfen und wie ist man darauf gekommen?

Schröpfen ist eine äußere Behandlungsmethode, bei der kleine Gläser oder spezielle Schröpfköpfe auf die Haut gesetzt werden. Durch das Erzeugen eines Unterdrucks – traditionell mit Feuer, heute oft auch mit Pumpen – wird die Haut sanft nach oben gezogen. Dieses Prinzip ist uralt: Schon in den frühesten chinesischen Medizintexten, wie dem „Huangdi Neijing“, wurde beschrieben, wie der Körper durch gezielte Reize an der Oberfläche dazu angeregt werden kann, Blockaden zu lösen und das Qi, also die Lebensenergie, wieder ins Fließen zu bringen.

Die Ursprünge des Schröpfens reichen weit zurück. In China, aber auch in Ägypten, Griechenland und im arabischen Raum wurde Schröpfen als Teil der Volksmedizin angewandt. In der chinesischen Tradition wurde das Schröpfen immer weiter verfeinert und gezielt auf die Meridiane und Akupunkturpunkte abgestimmt. Die Idee dahinter: Dort, wo sich Qi und Blut stauen, entstehen Schmerzen und Krankheiten. Schröpfen hilft, diese Stagnation zu lösen, die Durchblutung zu fördern und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Wozu dient Schröpfen? Was kann es bewirken?

Vielleicht haben Sie schon erlebt, wie ein verspannter Nacken oder Rücken nicht nur den Körper, sondern auch das Gemüt belastet. Schröpfen wirkt auf mehreren Ebenen:

  • Lösen von Muskelverspannungen:
    Besonders im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich kann Schröpfen gezielt Verhärtungen und Verklebungen lösen.
  • Schmerzlinderung:
    Bei chronischen Rückenschmerzen, Migräne oder Spannungskopfschmerzen kann Schröpfen eine wohltuende Erleichterung bringen.
  • Stärkung des Immunsystems:
    Durch die Aktivierung der Durchblutung und des Lymphflusses werden Abwehrkräfte mobilisiert.
  • Unterstützung bei Erkältungen:
    Gerade bei beginnender Erkältung mit Frösteln und Gliederschmerzen kann Schröpfen helfen, „Wind-Kälte“ aus dem Körper auszuleiten.
  • Förderung der Verdauung:
    Auch bei Verdauungsbeschwerden, die durch Stress oder Stagnation entstehen, kann Schröpfen regulierend wirken.
  • Lösen emotionaler Blockaden:
    Viele Patientinnen und Patienten berichten, dass sich nach einer Schröpfbehandlung nicht nur die Muskulatur, sondern auch das innere Empfinden leichter und freier anfühlt.

Was sagt die Forschung und Literatur zum Schröpfen?

Die Wirkung des Schröpfens ist in den letzten Jahren auch von der modernen Wissenschaft genauer untersucht worden. Studien aus China und Europa zeigen, dass Schröpfen die Mikrozirkulation im Gewebe deutlich anregt, Entzündungsbotenstoffe reduziert und die Schmerzwahrnehmung beeinflusst. Besonders bei chronischen Schmerzen und myofaszialen Beschwerden (also Schmerzen, die von den Muskeln und Faszien ausgehen) ist Schröpfen oft wirksamer als viele andere Methoden. In einer Vergleichsstudie zur Migräne zeigte sich, dass Schröpfen schneller Linderung bringen kann als Akupunktur allein.

Auch in der westlichen Medizin wird Schröpfen heute wiederentdeckt, insbesondere im Rahmen der Behandlung von Muskel- und Bindegewebsschmerzen. Die Literatur betont, dass Schröpfen nicht nur lokal wirkt, sondern über die Reflexzonen auch innere Organe beeinflussen kann. In der TCM wird diese Verbindung zwischen Haut, Muskulatur und Organen schon seit Jahrhunderten genutzt.

Wie läuft eine Schröpfbehandlung bei mir ab?

Wenn Sie sich für eine Schröpfbehandlung bei mir entscheiden, beginnt alles mit einem ausführlichen Gespräch. Ich möchte verstehen, wo Ihre Beschwerden liegen, wie sich Ihre Verspannungen anfühlen, ob Sie zu Kälte oder Hitze neigen, wie Ihr Energiehaushalt ist. Dazu gehören auch die Zungen- und Pulsdiagnose, um Ihr energetisches Muster zu erkennen.

Die eigentliche Behandlung läuft dann ganz individuell ab:

1. Auswahl der Schröpfmethode:
Je nach Beschwerdebild wähle ich zwischen „trockenem Schröpfen“ (nur Saugwirkung) und „bewegt Schröpfen“ (die Schröpfköpfe werden auf eingeölter Haut langsam bewegt, ähnlich einer tiefen Massage). Bei starken Stauungen oder zur Entgiftung kann auch das „blutige Schröpfen“ zum Einsatz kommen, wobei die Haut vorher leicht angeritzt wird – das ist aber eher selten und wird nur nach sorgfältiger Abwägung angewandt.

2. Setzen der Schröpfgläser:
Die Gläser werden gezielt auf Akupunkturpunkte oder schmerzhafte Muskelpartien gesetzt, meist am Rücken, Nacken oder den Schultern. Die Saugwirkung bleibt 5 bis 10 Minuten bestehen. Sie spüren dabei ein kräftiges, aber angenehmes Ziehen und eine wohltuende Wärme.

3. Bewegtes Schröpfen:
Gerade bei Verspannungen im Rücken oder an den Oberschenkeln kann das bewegte Schröpfen Wunder wirken. Das Schröpfglas wird mit sanftem Druck über die eingeölte Haut geführt. Die Durchblutung wird angeregt, Schlackenstoffe werden besser abtransportiert.

4. Nachruhe und Nachsorge:
Nach der Behandlung lasse ich Sie noch einige Minuten ruhen. Die Haut kann gerötet sein und es entstehen oft die typischen „Schröpfmale“ – runde, rötlich-violette Flecken, die nach wenigen Tagen wieder verschwinden. Sie sind ein Zeichen dafür, dass sich im Gewebe etwas gelöst hat.

Was können Sie nach der Behandlung erwarten?

Viele meiner Patientinnen und Patienten berichten, dass sie sich nach dem Schröpfen leichter, beweglicher und innerlich freier fühlen. Die Schmerzen lassen oft schon nach der ersten Behandlung nach, manchmal braucht es aber auch mehrere Sitzungen, um chronische Blockaden zu lösen. Die Wirkung ist meist nicht nur lokal, sondern betrifft das gesamte Wohlbefinden: Der Schlaf verbessert sich, die Verdauung wird angeregt, das Immunsystem gestärkt.

Wissenschaftliche Studien bestätigen diese Erfahrungen: Schröpfen kann die Ausschüttung von Endorphinen fördern, die Muskelspannung senken und die Selbstregulation des Körpers anstoßen. Besonders bei Menschen, die viel sitzen, unter Stress stehen oder sich wenig bewegen, ist Schröpfen eine ideale Ergänzung zur Akupunktur oder Tuina-Massage.

Schröpfen als Teil der Lebenspflege (Yangsheng)

In der Traditionellen Chinesischen Medizin verstehen wir Schröpfen nicht nur als Therapie für akute Beschwerden, sondern auch als präventive Maßnahme. Gerade in den Übergangszeiten – wenn der Körper besonders anfällig für Stagnationen ist – kann eine Schröpfbehandlung helfen, das Gleichgewicht zu bewahren und Krankheiten vorzubeugen. Im Sinne des Yangsheng, der Lebenspflege, empfehle ich vielen meiner Klientinnen und Klienten, regelmäßig Schröpfen in ihren Gesundheitsplan einzubauen – ähnlich wie eine Reinigung von innen.

Mein persönlicher Ansatz für Sie

Mir ist es wichtig, dass Sie sich während der Behandlung sicher, verstanden und gut aufgehoben fühlen. Ich erkläre Ihnen jeden Schritt, gehe auf Ihre Fragen ein und stimme die Behandlung genau auf Ihre Bedürfnisse ab. Auch wenn die Schröpfmale manchmal ungewohnt aussehen, sind sie ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper loslässt, was ihn belastet. Und das ist der erste Schritt zu mehr Leichtigkeit, Beweglichkeit und Lebensfreude.

Wenn Sie neugierig geworden sind oder Fragen haben, lade ich Sie herzlich ein, einen Termin zu vereinbaren. Gemeinsam finden wir heraus, wie Schröpfen Ihnen helfen kann, wieder ins Gleichgewicht zu kommen – körperlich, seelisch und energetisch.

Lebe TCM.
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